Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hatte (und hat noch immer) erhebliche Effekte für zahlreiche Lebensbereiche. Seit Beginn wurde sie auch aus Gleichstellungsperspektive betrachtet. Und demnach gibt es dazu Vieles, darunter Inspirierendes, Tragisches und Ambivalentes, zu sagen (s. Literatursammlungen unten).
Speziell für die Wissenschaft seien vier Richtungen angedeutet: (1) Es waren überwiegend Männer, die als Experten befragt und damit als kompetente Wissenschaftler sichtbar wurden und Männer, die Entscheidungen getroffen und dabei oft keine Geschlechtersensibilität gezeigt haben. (2) Studien deuten an, dass u.a. das für eine wissenschaftliche Karriere so bedeutende Publikationsvolumen von Männern während der Krise gestiegen, das der Frauen dagegen gesunken ist. (3) Die digitale Lehre stellte weibliche Lehrende vor mehr Herausforderungen, was einige dem „digital Gap“ und andere unterschiedlichen Prioritäten bzgl. berufsbezogener Care-Arbeit zuschreiben. (4) Gleichstellung erfuhr, wie andere wichtige Themen, lange Zeit weniger Priorität.
Noch ist es zu früh für eine Bewertung und Forschung ist nötig. Neben der Befürchtung, dass die Corona-Pandemie die Gleichstellung in vielen Punkten zurückgeworfen hat, gibt es die Chance, dass auch Positives aus der Krise erwächst: Neben Bewegung im Kontext Familienarbeit und Vereinbarkeit und einer zumindest verbalen Würdigung von Care-Arbeit zeigte sich überdeutlich, wie bedeutend Geschlechterperspektiven sind und dass eine Veränderung der männlich geprägten Wissenschaftskultur nicht nur nötig, sondern auch möglich ist.

Foto: Pexels

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Allgemein

[S. zudem "Nachrichten allgemein", Stichwort: "CORONA"]

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